Der gebürtige Grazer Jakob Eduard Schmölzer (1812–1886) zog 1857 mit seiner Frau Aloisia nach Kindberg und war bis 1862 als Steuereinnehmer tätig. Daraufhin übersiedelten sie ins Schloss Oberkindberg, wo er bis 1882 als Gutsverwalter diente.
Bekannt wurde Schmölzer als Flötenvirtuose, Volksliedsammler und Komponist. Er vertonte viele Gedichte seiner Freunde Peter Rosegger und Marie Kartsch, die als Kunstmalerin in Kindberg lebte. Schmölzers großer Einsatz galt dem Männerchorwesen und dem von ihm 1857 gegründeten und geleiteten Mürztaler Sängerbund. Er hinterließ auch zahlreiche Landschaftsaquarelle und war ab 1869 als erster Kindberger Ortsschulratsobmann tätig.
Fünf Jahre nach seinem Tod widmete ihm der Steirische Sängerbund ein Denkmal, das schlussendlich nicht in Graz, sondern in Kindberg aufgestellt wurde. Bei der Enthüllungsfeier waren über 500 Sänger zugegen, auch Peter Rosegger nahm teil. Heinrich Wastian, der Obmann des Steirischen Sängerbundes, der für diesen Anlass ein Buch über Schmölzer geschrieben hatte, hielt die Eröffnungsrede.
Das Denkmal mit Porträtrelief, zwei Schwänen als Wasserspeier und der Figur eines singenden Knaben ist ein Werk des steirischen Bildhauers Hans Brandstetter. Ursprünglich war es von einem eisernen Zaun umgeben. Bis 2018 befand sich das Denkmal in der Ortsmitte nahe dem Rathaus, im Zuge der Neugestaltung der Hauptstraße wurde es 2019 vor Schmölzers Sterbehaus aufgestellt.