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Der Baukörper an der Straße besteht seit dem frühen 18. Jahrhundert in seiner heutigen Form. Im ersten Stock war die Marktkanzlei untergebracht, im Erdgeschoss befanden sich die Arreste, und auf beiden Ebenen gab es Wohnungen für die Bediensteten. Im 18. Jahrhundert wurde auch der Schulunterricht im Rathaus abgehalten, bis man 1785 das erste Schulhaus am Kirchplatz bezog. Daraufhin musste das Rathaus um 1790 auch als Kaserne dienen. Der ebenerdige hofseitige Trakt wurde überbaut, damit im dadurch erweiterten ersten Stock 1873 die eben gegründete Sparkasse Kindberg einziehen konnte; dort verblieb sie bis zur Fertigstellung des heutigen Sparkassen-Gebäudes im Jahr 1938. 

Der Platz zwischen dem Rathaus und dem Gasthaus zur Goldenen Krone (Hauptstraße 38) diente dem kaiserlichen Hof auf Reisen als Mittagsstation. Die 1869 gegründete Feuerwehr nützte ihn als Turnplatz; 1879 erhielt sie im Rathaushof einen Steigerturm. 1887 wurde an das Rathaus ein Rüsthaus angebaut, das die Feuerwehr bis 1971 verwendete. 
 
Die heutige Fassadengestaltung des Rathauses wurde nach einem Entwurf des aus Kindberg stammenden Architekten Franz Schlacher 1927 ausgeführt, dazu gehört auch der auf Säulen ruhende Söller über dem Tor. 

2006/07 erhielt das Rathaus an der Rückseite einen Erweiterungsbau, und durch die Abtragung des ehemaligen Rüsthauses entstand wieder ein Rathausplatz. 

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