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Das Bürgerhaus war im 18. Jahrhundert das Herrenhaus der Sensengewerkenfamilie Pammer. Der Komponist Jakob Eduard Schmölzer hatte hier in seinem Ruhestand von 1883 bis zu seinem Tod 1886 mit seiner Frau Aloisia eine Wohnung bezogen. Das Haus war damals im Besitz des Sensengewerken Fürst. Anlässlich der 100. Wiederkehr von Schmölzers Geburtstag enthüllte der Mürztaler Sängerbund 1912 eine Gedenktafel an der Fassade. 

1934 kauften Samuel und Katharina Sensel das Haus, die davor bei der Familie Fritz (Hauptstraße 49) eingemietet gewesen waren, und übersiedelten ihre Gemischtwarenhandlung und Wohnung hierher. Ende 1938 waren sie als Juden gezwungen nach Wien zu übersiedeln, und das Haus ging 1940 in das Eigentum der Marktgemeinde Kindberg über. Das Ehepaar Sensel und die Tochter Paula wurden in Konzentrationslagern ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Rückstellung des Hauses an die Söhne Erwin und Oskar Sensel. Erwin, der nach Venezuela, und Oskar, der nach Israel geflüchtet war, kehrten jedoch nicht nach Österreich zurück. Sie verkauften das Haus 1954 an Alois und Gisela Krikac, die hier eine Lebzelterei einrichteten. 2008 wurde Erwin Sensel (1907–2010), dem noch lebenden Opfer des Nationalsozialismus, die Kindberger Ehrenbürgerschaft und das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen. 

 Das Haus ist heute durch seine Sgraffito-Fassade aus dem Jahr 1965 geprägt. 

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